Gera Graf - Konstüme

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Die Kostümbildnerin wurde in Graz geboren. Sie studierte an der Akademie für angewandte Kunst in Wien und ist Mitbegründerin der freien Wiener Theatergruppe Angelus Novus. In den Siebzigerjahren arbeitete sie mit den Filmregisseuren Rainer Werner Fassbinder und Daniel Schmid zusammen. Als freischaffende Bühnen- und Kostümbildnerin für Schauspiel, Oper, Film und Fernsehen ist sie seither in Deutschland, Österreich, der Schweiz, in Dänemark, Frankreich, Griechenland und in den USA tätig: 1983 begann eine lange künstlerische Zusammenarbeit mit dem Regisseur Federik Mirdita, welche - unter der musikalischen Leitung von Nikolaus Harnoncourt - zu Inszenierungen wie Giulio Cesare (Händel) bei den Wiener Festwochen und am Opernhaus Zürich sowie La Clemenza di Tito und Idomeneo (Mozart) an der Pariser Oper führte. Darüber hinaus entwarf sie die Kostüme für Verdis Otello (in der Inszenierung von Hans Hollmann) am Theater Basel sowie - im Jahr 1988 - für das Theaterevent Body and Soul des Wiener Aktionskünstlers André Heller.

Von 2001 bis 2010 war sie ständige Mitarbeiterin am Theater von Koblenz: Dort erarbeitete sie über 20 Großproduktionen, wie Aida, Tosca, Nabucco sowie Wagners gesamten Ring des Nibelungen. Zudem arbeitete sie mit Peter Eschberg am Schauspiel Frankfurt. Mit Nicolas Trees verbindet sie eine langjährige künstlerische Zusammenarbeit: Sie entwarf die Kostüm-kollektionen zu seinen Inszenierungen von Rossinis Otello (Theater an der Wien, 1998), Massenets Werther (Valletta, 2001), Carmen (Megaron Concert Hall - Thessaloniki, 2001/02) sowie Rigoletto (Theater Koblenz, 2006/07). 2011 stattete sie u.a. Karol Szymanowskis Oper König Roger (Inszenierung: Hans Hollmann) an der Oper Bonn, Parsifal in einer Koproduktion der Oper Zagreb mit dem Mainfranken-Theater Würzburg (Regie: Kurt-Josef Schildknecht) sowie Fidelio in Wiesbaden aus. 2013/14 erarbeitete sie am Meininger Theater Wagners Tristan und Isolde (Inszenierung: Gerd Heinz), zur Saisoneröffnung am Theater Trier einen weiteren Rigoletto sowie die Kostüme für Eugen d'Alberts Oper Tiefland am Theater Innsbruck. 2016/17 war sie an diesem Haus als Bühnen- und Kostümbildnerin in Personalunion für die Uraufführung von Kenneth Winklers Kammeroper Totentanz (nach der Tragödie von Franz Kranewitter) engagiert. Für das Theater Innsbruck schuf sie auch die aufsehenerregende Kostümkollektion zu Janáčeks Opern-Thriller Die Sache Makropoulos (Inszenierung: Kurt-Josef Schildknecht, Bühne: Heinz Hauser), mit der sie in der Disziplin Beste Ausstattung den renommierten österreichischen Musiktheaterpreis 2017 gewonnen hat.

Die Kostümkollektion für die zeitgenössische Erstaufführung 2017 von Carlo Coccias Oper Die Herzogin von Guise (Caterina di Guisa) ist gleichzeitig ihr Début für I VIRTUOSI AMBULANTI e.V.